Projekt

Ende offen
Politisch-künstlerische Recherche. Residency. Plattform. Freiraum.
Juli & August 2016

Im Laufe des Jahres 2015 fand eine Runde junger Zeitgenoss*innen zu intensiven Diskussionen zusammen, um über das Fremd- und Selbstverständnis ihrer eigenen Generation nachzudenken. Daraus entstand die Idee, sich dem Thema in einer interdisziplinären Gruppe vertieft zuzuwenden. Über längere Dauer und abgeschieden vom urbanen Alltag stellen wir uns die knappsten Güter dieser Generation - Zeit und Raum - zur Verfügung und verlassen ihren grössten Überfluss - die permanente Verfügbarkeit.

Re/fugium ist eine nicht Output-orientiere Plattform für Begegnungen. Politolog*innen, bildende Künstler*innen, Programmierer*innen, Kurator*innen, Journalist*innen, Musiker*innen, Dramaturg*innen, Jurist*innen, Schauspieler_*innen, Köch*innen etc. treffen im Rahmen einer selbstorganisierten Residency aufeinander, um andere Formen der gemeinsamen und individuellen Projektarbeit auszuprobieren.

Einige Leitfragen der Recherche lauten: Von welchen Werten, Ereignissen und Erfahrungen ist unsere Generation geprägt? Wie wirken sich diese Erfahrungen auf einen kollektiven Charakter aus? Welche Zukunftsträume teilen wir? Wie möchten wir arbeiten? Wie möchten wir zusammenleben? Was können wir uns gegenseitig beibringen?

Eine 15-köpfige Kerngruppe zieht sich im Sommer 2016 – gemeinsam mit geladenen Gästen – für zwei Monate in dieses selbstverordnete Exil Re/fugium zurück. Eine ausrangierte Schokoladenfabrik im Tessiner Bleniotal wird während dieser Zeit zu einem Proberaum für Recherche, Kunstschaffen und Projektideen.

Rückblick von Benjamin von Wyl

Location

Re/fugium ist abgeschieden und doch nicht weltfremd. Re/fugium steht für Entschleunigung. Re/fugium ermöglicht den Rückzug und fördert zugleich den Austausch.

Die ehemalige Schokoladenfabrik Cima Norma in Dangio-Torre im Tessiner Bleniotal bietet den idealen Durchführungsort für die Recherche. Re/fugium kann mehrere Gebäude des Anwesens für zwei Monate frei nutzen und bespielen. Die Fabrik ist seit 1968 ausser Betrieb und fand nach einer Zwischennutzung als Kaserne als Kulturinstitution eine neue Bestimmung. Die 2015 gegründete Stiftung Fondazione La Fabbrica del Cioccolato, die mit dem Unterhalt und dem Ausbau des ehemaligen Fabrikgeländes zum Kulturzentrum beauftragt wurde, hat sich der Auseinandersetzung mit gesellschaftsrelevanten Themen in Kunst und Kultur verpflichtet.

Von Zürich aus ist Dangio-Torre mit dem Auto in etwas mehr als zwei Stunden, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in etwas mehr als drei Stunden erreichbar.

Team

Kern des Re/fugiums sind 15 Residents, welche während zweier Monate vor Ort ihre eigenen Forschungs- und Kunstprojekte verfolgen und auf individuelle Weise zum Gesamtprojekt beitragen.

Lea Loeb
Lea Loeb ist Dramaturgin, Kuratorin und Teil des Kollektivs FRICTION.

Sie organisierte und kuratierte als Teil des interdisziplinären Künstler- und Kuratoren Kollektivs FRICTION während zwei Jahren den Offspace „Perla-Mode“ in Zürich. 2015 und 2016 bespielte sie mit FRICTION, im Rahmen einer einjährigen Residency, den „Nordflügel“ des Theaterhauses Gessnerallee. Sie hat Theaterdramaturgie an der Zürcher Hochschule der Künste studiert. Lea Loeb ist Mitorganisatorin des alternativen zürcher Musikfestivals PERLATON. Ab der Spielzeit 2016/ 2017 ist sie als Dramaturgin am Theater Neumarkt tätig.

Max Stern
Max Stern ist Politologe und Mitbegründer des Think-Tanks foraus.

Er hat Politikwissenschaft, Volkswirtschaft und Europarecht in Zürich und München studiert und war anschliessend Mitgründer und Geschäftsführer des aussenpolitischen Think-Tanks foraus - Forum Aussenpolitik. Zuletzt arbeitete als Mercator Fellow on International Affairs in den USA, im Sudan und in Italien. Maximilian ist Mitglied des Stiftungsrates der Fondation Jean Monnet pour L’Europe, und der WEF Global Shapers.

Franziska Meierhofer
Franziska Meierhofer Ethnologin und Yoga-Lehrerin

Sie absolvierte einen Bachelor of Arts in Sozial- und Kulturanthropologie, Politikwissenschaft und Islamwissenschaft in Zürich und Berlin. Aktuell studiert sie im Master Kulturpublizistik an der ZhdK, unterrichtet Yoga und betätigt sich seit Frühling 2015 als Redaktionsmitglied von diePerspektive.

Simon Jacoby
Simon Jacoby ist Politologe und Geschäftsführer einer Online-Zeitung.

Er studierte in Zürich Politikwissenschaften und Publizistik, hat sich neben dem Studium aktiv in der Politik engagiert und schrieb als Journalist für verschiedene Zeitschriften und Magazine. 2010 Mitbegründer der Zeitschrift diePerspektive und jetziger Geschäftsführer und Chefredaktor der Online-Zeitung tsüri.ch

Dominik Wolfinger
Dominik Wolfinger ist Dramaturg, Drehbuchautor und Journalist.

Er studierte Dramaturgie und Drehbuch an der Zürcher Hochschule der Künste. Zurzeit ist er im Master Kulturpublizistik, arbeitet als freier Drehbuchautor, als Dramaturg und Performer in einem Projekt im Theater Südpol Luzern, leitet das Magazin diePerspektive und schreibt in unregelmässigen Abständen für tsüri.ch. Über zwei Jahre produzierte er die Satiresendung Bild mit Ton

Silvan Gisler
Silvan Gisler ist Journalist und Wirtschaftshistoriker.

Er ist Herausgeber des Winterthurer Kulturmagazins Coucou, Mitgründer und Leiter Kommunikation von Operation Libero, Blog-Verantwortlicher bei foraus - Forum Aussenpolitik. Silvan Gisler ist auch Musiker und spielt bei der Band Pew Pew.

Lukas von Blarer
Lukas von Blarer ist selbständiger Web Developer

Er ist Gründer der Firma ATTRIBUTE und spezialisiert auf Frontend Entwicklung. Neben seiner Tätigkeit als Programmierer, verbringt er viel Zeit mit seiner Leidenschaft, der Musik. Er hat das alternative Zürcher Musikfestival PERLATON initiiert, ist Teil des Booking Teams sowie Projektleiter.

Franziska Staubli
Franziska Staubli ist E-Gitarristin, Komponistin und Songwriterin

Sie besuchte die Haute Ecole de Musique de Lausanne, wo sie 2012 einen Bachelor of Arts in Jazz Guitar erwarb. Aktuell absolviert sie an der ZHdK den Master of Arts in Transdisziplinarität in den Künsten. Staubli arbeitet als Workshopleiterin bei Helvetiarockt, spielt E-Gitarre bei None Of Them & L’Anderer, schreit und elektronisiert mit den Acid Amazonians.

Liliane Gadola
Liliane Gadola ist bildende Künstlerin und Köchin.

Sie studierte Vermittlung von Kunst und Design an der ZHdK und hat als Zeichnungslehrerin gearbeitet. 2013 initiierte Gadola das Projekt “Restaurant NASA“ in Zürich. Sie übernahm die Küchenleitung des provisorischen Restaurants und brachte erstmals ihre Faszination für Kulinarik und Kunstvermittlung zusammen. Seit 2014 absolviert Lilian Gadola ihre Lehre als Köchin im Restaurant Alpenrose in Zürich und schliesst voraussichtlich im Juli 2016 ab.

Franziska Brücker
Franziska Brücker ist Jazzsängerin, Musikerin und Musiklehrerin.

Sie studierte an der Hochschule Luzern – Musik Jazzgesang (Bachelor), sowie Komposition und Pädagogik (Master) an der Hochschule der Künste Bern. 2012 zog sie für ein Jahr nach New York, um dort zu studieren. Sie war Semifinalistin in der Montreux Jazz Competition 2013. Franziska Brücker ist Bandleaderin der Gruppe „Mad Girl“, welche mit dem Programm „A Cyclothymia Of Songs“ während den letzten zwei Jahren erfolgreich in der Schweiz unterwegs war. Als Sidewoman spielt sie in den verschiedensten Formationen unter anderem mit Vincent Glanzmann, Corina Schranz, Manuel Troller/Michael Fehr und kollaboriert mit dem Zürcher Künstlerkollektiv Der Pfeil.

Simon Labhart
Simon Labhart ist Schauspieler, Performer und Taxifahrer.

Er studiert Schauspiel an der Hochschule der Künste Bern, von 2011 bis 2014 im Bachelor, seit 2014 im Master. Im Sommer 2016 schliesst er sein Studium voraussichtlich ab. 2014 wurde sein Solostück "Kol Nidrei" im Rahmen des deutschsprachigen Schauspielschultreffens mit dem Max-Reinhardt-Preis ausgezeichnet. Er ist Mitbegründer des neuen Theaterkollektivs top ten productions in Bern.

Alessandro Hug
Alessandro Hug ist Musiker und Komponist

Er besuchte die Haute Ecole de Musique de Lausanne und absolvierte an dieser den Bachelor of Arts in Jazz (2011), sowie den Master in Jazz Composition (2013). Seit 2013 ist er in Zürich wohnhaft und als freischaffender Künstler in den Bereichen Populärmusik, Theater- und Filmmusik sowie Sounddesign tätig. Er ist Hauptverantwortlicher für das Booking des Musikfestivals PERLATON.

Ramón Oliveras
Ramón Oliveras ist Schlagzeuger und Komponist

Er schloss 2014 den Master of Arts in Jazzschlagzeug an der Zürcher Hochschule der Künste ab. Er lebt in seinen eigenen Projekten IKARUS und JPTR seine musikalische Sprache und seine Vision von Musik als Gesamtkunstwerk aus. Ramón ist zudem Schlagzeuger im internationalen Trio Punkt3 und ist Mitorganisator und Booker des Festivals PERLATON.

Carina Premer
Carina Premer ist freie Kuratorin und Produktionsleiterin

Als Initiatorin und künstlerische Leitung entwickelt sie Formate für internationale Kunst- und Theaterfestivals wie DISKURS, für Symposien und Konferenzen unter anderem im Frankfurter Kunstverein. Als ausgebildete Veranstaltungstechnikerin arbeitete sie zunächst an den Münchner Kammerspielen und realisiert heute multimediale Veranstaltungen zum Beispiel bei der Ruhrtriennale. Sie studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen.

Francesca Giardina
Francesca Giardina ist Videotüftlerin und Studentin.

Nach absolviertem Bachelor in Multimedia Production arbeitete sie als Videojournalistin in der Sportbranche und ist heute Freelancerin im Kulturbereich und bei Videoproduktionen. Nebenher absolviert sie ein Zweitstudium an der Universität Basel in Geschichte und Soziologie.

Lisa Gerig
Lisa Gerig ist Filmemacherin

Sie hat nach dem Propädeutikum ein Filmstudium an der Zürcher Hochschule der Künste studiert. 2013 hat sie ein Austauschsemester an der Haute école de l'art et de Design in Genf absolviert (Atelier bei Andrea Staka und Atelier in Nara, Japan bei Naomi Kawase). Seit Mai 2015 Assistentin bei Thomas Imbach, oofilm productions in Zürich.

Kontakt

Verein Re/fugium
Idastrasse 47
8003 Zürich
[email protected]

Maximilian Stern, Initiator
[email protected]

Lea Loeb, Initiatorin
[email protected]

Impressum

Development: ATTRIBUTE (Alex Jenter, Lukas von Blarer)
Design: Christof Täschler